An einem Sonntagnachmittag hat Frau Müller (Name geändert) bei der Soforthilfe-Herne angerufen, da der Gesundheitszustand ihres Vaters sich in kurzer Zeit rapide verschlechtert hatte. Bis dahin hatte ihre Mutter ihn gepflegt. Jetzt müsse sie selber nachts mehrmals kommen, um ihren Vater zu versorgen, da er harn- und stuhlinkontinent und außerdem Dialysepatient war. Ihre Mutter leide zudem an Brustkrebs im Endstadium. Die Tochter erhielt unsere Telefonnummer über den Caritas-Verband.

Frau Müller plant in zwei Wochen, mit ihrem Mann in Urlaub zu fahren. Sie wirkt sehr angespannt und erschöpft. Ich biete ihr an, mich sofort um einen Hausnotruf zu kümmern. Außerdem verabreden wir, dass ich mich um einen Kurzeitpflege-Platz bemühe, sodass ihr Vater während ihrer Abwesenheit gut versorgt und ihre Mutter entlastet ist. Außerdem können wir für die Mutter ambulante Palliativpflege organisieren.

Frau Müller wirkt deutlich erleichtert. Am darauffolgenden Tag setze ich mich mit verschiedenen Organisationen in Verbindung um die geplanten Hilfsmaßnahmen umzusetzen. Am nächsten Tag erfolgt ein Hausbesuch bei den Eltern. Zu diesem Zeitpunkt ist der Vater bereits stationär aufgenommen. Es wird vereinbart, dass Frau Müllers Vater aus der Klinik direkt in die Kurzeitpflege verlegt wird. Weiterhin planen wir, im Anschluss an die Kurzzeitpflege für ihn einen Heimplatz zu vermitteln.

Während die Tochter im Urlaub ist, verschlechtert sich der Gesundheitszustand der Mutter. Sie nimmt selbst Kontakt zu uns auf. Wir erwirkten über den Notarzt kurzfristig die stationäre Aufnahme. Im Anschluss daran wird sie durch die ambulante Palliativpflege des Caritasverbandes intensiv betreut.